Am 29. März 1949 um 13 Uhr öffneten sich 6 Hoftore und 6 Reiter ritten zum festgelegten Treffpunkt durch Wörmlitz. Der erste gemeinsame Ausritt war auch die Geburtsstunde des Wörmlitzer Pferdesports. Im einzelnen waren es: Jochen Wieczorek Gerhard Ferchland Erhard Schrader Walter Thiele Horst Lichtblau Alfred Möbes Die erste gemeinsame Kleidung wurde bereits beim ersten öffentlichen Auftritt am 1.Mai vorgestellt. Anfang der fünfziger Jahre nahm man schon an ersten Turnieren teil und brauchte dabei einen Vergleich mit anderen Pferdesportlern nicht zu scheuen. 1953 entstand auf dem heutigen Sportgelände der 1. Reitplatz, der noch im gleichen Jahr mit einem kleinen Turnier eingeweiht wurde. Im selben Jahr wurde der Verein Mitglied der Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich auch die LPG in Wörmlitz und mit ihr auch der Pferdesport. Mitte der fünfziger Jahre übernahm Kurt Schalnas die Geschicke des hiesigen Pferdesports. In den darauffolgenden Jahren wurde sehr viel Wert auf eine sorgfältige Nachwuchsarbeit gelegt und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich bald Erfolge einstellten. Erfolgreiche Reiter dieser Zeit waren unter anderem Rudolph Sindermann, Franz Kleintopf, Eckhard Blischke, Erwin Selke und Rolf Schlüter. Mit der Übernahme des Pferdesports in den DTSB und der weiteren Stärkung der LPG „H. Heine“ ging es für den Wörmlitzer Pferdesport stetig bergauf. Eine neue Generation Jugendlicher wuchs heran und sorgte auf Bezirksebene und darüber hinaus für Aufsehen. Im Jahr 1969 dann ein Meilenstein in der Geschichte der Sektion Pferdesport: Nach der Durchführung eines Bezirkswertungsturniers wurde dem Verein vom Präsidium des DPV die Austragung der DDR Jugend- und Juniorenmeisterschaften übertragen. Diese Chance wurde vom Verein vorbildlich genutzt, von diesem Zeitpunkt an war Wörmlitz im Zweijahresrhythmus im Turnierkalender des Deutschen Pferdesportverbandes vertreten. Durch diese zentralen Veranstaltungen änderte sich auch das Bild der Sportanlage. Aus einem normalen Reitplatz wurde in wenigen Jahren ein kleines Pferdesportstadion, das auch heute noch 6000 Menschen Platz bietet. Nachdem 1975 der langjährige Sektionsleiter und KFA-Vorsitzende Kurt Schalnas aus gesundheitlichen Gründen aus der aktiven Arbeit ausgeschieden war, übernahm sein Stellvertreter Joachim Luthe die Geschicke des Vereins. Bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1981 hat sich Joachim Luthe, neben seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Vorsitzender der Genossenschaft, stark zum Wohle des Pferdesports eingesetzt. Durch gute Zucht und Zukauf von Pferden erreichten Wörmlitzer Pferdesportler Spitzenpositionen auf DDR-Ebene.Hervorzuheben sind vor allem der DDR- Meistertitel von Birgit Klüsener auf Landwind 1981 und der 3.Platz bei den DDR- Vielseitigkeits- Geländemeisterschaften durch Bernd Schalnas 1988. Höhepunkt für den Verein und Karl - Heinz Mickelun war nach gelungenen Auftritten bei DDR-Meisterschaften die Berufung in die Nationalmannschaft mit Auslandseinsätzen. Erfolgreiche Sportler dieser Zeit waren außerdem Eckhard Klüsener, Edelgart Schalnas und Horst Hobohm. Anfang der achtziger Jahre hatte Friedmut Rudolph die Amtsgeschäfte der Sektion Pferdesport übernommen. Er wurde von Eberhard Rode, Abteilungsleiter der Genossenschaft, als Stellvertreter unterstützt. Gemeinsam mit der Sektion Fußball wurde das damalige Vereinshaus erweitert und eine Gaststätte mit Küche und Keller angebaut. 1989 kam die „Wende“! Der Pferdesport wurde mit der Auflösung der LPG privatisiert und es drohte eine Stagnation. Aber wieder wurde auf eine gute Jugendarbeit gesetzt. In nur wenigen Jahren waren Wörmlitzer Sportler wieder Spitze im Land Sachsen-Anhalt. Oliver Klüsener (mehrfacher Landesmeister und goldenes Reitabzeichen), Michael Petschmann, Sebastian Rudolph, Lutz Besecke und viele andere drücken dem Turniersport ihren Stempel auf. Seit 1990 ist Eckhard Klüsener Abteilungsleiter der Pferdesportler, seitdem findet auch jährlich ein überregionales Turnier statt. Die Ausrichtung der Landesmeisterschaften 1992 und 1999 stellte dabei einen Höhepunkt dar. Für die gute und kontinuierliche Arbeit des Vereins spricht auch die Tatsache, dass im Jahr 2001 dem Reitverein von der Gemeinde Wörmlitz eine 45x21 Meter große Reithalle übergeben wurde, wodurch sich die Trainingsbedingungen im Winter für alle Freizeit- und Turnierreiter spürbar verbessert haben. Nach der Einweihung der Flutlichtanlage 2003 gibt es jedes Jahr im Mai die „Wörmlitzer Pferdewoche“ mit Prüfungen der Klassen E bis S im Spring- und Dressurreiten.
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